Um auch einen Steuerwagen vorbildgerecht im Betrieb zu verwenden, muss im geschobenen Zug der Lokführer auch im Steuerabteil sitzen. Im von der Lok gezogenen Zug ist der Lokführer dann natürlich in der Lok, das Steuerabteil im Steuerwagen ist dann leer. Der Lokführer wechselt also den Platz. So sollte es auch im Modell sein. Daher habe ich das mittels Servo ich in meinem Steuerwagen folgendermaßen realisiert.

 

Zuerst habe ich den Steuerwagen meines Silberlings von MBW zerlegt. Dies ist relativ einfach, wenn man weiß, wie es geht. Die Faltenbälge an jeder Seite abziehen. Die sich dahinter verbergenden Schrauben rausschrauben und das Gehäuse an allen Seiten gleichzeitig ordentlich spreizen und nach oben ziehen. Acht Hände sind hier von Vorteil :-)

Wie man sieht, ist die Inneneinrichtung recht filigran umgesetzt worden. Alles dem Original entsprechend.

Der Servo wird flach hinter der Trennwand angebracht, um von dort den Lokführer aus dem Sitz zu heben.

Damit der Servo später beim Blick durch ein Fenster nicht auffällt, wird er komplett geschwärzt, inklusive aller Befestigungen. Verwendet habe ich einen Uhlenbrock Digitalservo, der hat den Decoder gleich an Board.

Das Steuerpult wurde mittels Farbe dem Vorbild angeglichen. Das Pult entspricht dem Pult für Diesellokomotiven, das für E-Loks hatte kein Steuerrad. Hier gibt es also feine Unterschiede, die es je nach Einsatz zu beachten gilt.

Der Lokführer musste auch einiges über sich ergehen lassen, bis in den Bewegungsablauf passte. An dem Foto kann man schon erahnen, wo er hin muss, wenn er nicht gebraucht wird...

Die Spannungsversorgung für das Digital-Servo kommt von der Platine im Dach. Genauso wie die Leitungen zu den LED's in der Front. Vom Drehgestell kommt wiederum die Versorgungsleitung der Platine. Also einen Menge Leitungen die durch den Schrank nach oben gehen. Damit sich hier nichts in die Quere kommt, wurden die Leitungen im Schrank festgeklebt.

Nach dem alles wieder montiert und verkabelt war noch ein finaler Test. 

Test vor dem Gehäuseaufsetzen

 

https://www.youtube.com/shorts/wOcB9e-nveY

Ja, der Lokführer geht bei Fahrtrichtungswechsel natürlich nicht wirklich vom Steuerwagen zur Lokomotive, sondern springt in den Schrank. Aber er ist nicht zu sehen, und darauf kam es mir an.

 

Dann habe ich noch einige Figuren im Wagen verteilt. 

Da die Armlehnen der Sitze sehr weit nach außen reichen, besteht die Gefahr, das die Armlehnen beim Aufsetzen des Gehäuses einklemmen oder abknicken. Daher habe ich, um das Gehäuse leichter aufsetzen zu können, die Kunststoff-Fenstereinsätze im Bereich der Armlehnen mit der Proxon bearbeitet. Dann das Gehäuse wieder montiert. Fertig.

Als nächstes folgt die optische Verfeinerung der Pufferbohle an der Steuerseite. Hier fertigte ich die Kupplungsprallplatte mit Haken zur Aufnahme der Kupplung in Ruhestellung, so das sie nicht nach unten hängt. Außerdem die Heizkupplung, Bremsschläuche und Elektroleitung.

Beim Vergleich mit Vorbildfotos fiel mir auf, das der Eingangsbereich doch recht spärlich detailliert war.

Daher mit Kunststoffprofile den Türrahmen angedeutet, sowie die Türklinke und die Steckverbindung für die Elektroleitung angefertigt. Dann alle Teile der Pufferbohle schwarz lackiert und die Puffer wieder eingesetzt.
Außerdem die Scheibenwischer etwas bearbeitet, so dass das Wischerblätter etwas filigraner sind.

Jetzt sieht das ganze schon recht passabel aus. 

Fertig? Na ja, fast... die Tritte an den Wagenenden müssen noch gegen vorbildgerechte Tritte von Petau ausgetauscht werden. Aber dazu müssen sie erst einmal gelötet werden..Demnächst geht es also weiter.

Fragen oder Anmerkungen gerne per Mail unter: digital.fahrpult@gmail.com

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